Salze nimmt man zum Nitrieren. Aufkohlen geht mit Kohlenstoff! Holzkohle oder Kokszerkleinern und aussieben. Die benötigte Korngröße ist so 3 bis 6mm. Einen halbwegs luftdichten Weicheisen Behälter. L*B*H je etwa 3-4 cm mehr als lei Werkstück abmessungen. Werkstück dicht in die Kohle packen und das ganze in die Glut. Jetzt kommt der schwere Teil. Aufkolung max. ca. 0,1 mm je Stunde. für 1 mm Randschicht also gut 10 Stunden glühen. Dabei immer die Temperatur in der Zone für Diffusionsglühen halten. Am besten mit Schamott Steinen einen Öfen aufschichten. Am ende gut abkühlen lassen vor dem Öffnen, Explosionsgefahr !!! Das heiße Kohlenstoffgas reagiert heftig mit Luftsauerstoff.
Am besten vorher noch mal ein Gutes Fachbuch zur Wärmebehandlung von Stahl ansehen und sich mit Glühfarben und Funkenbildern auseinander setzen. Nach dem Aufkohlen kann durch weiteres Diffusionsglühen in neutraler Umgebung z.B.: Sand die Tiefe und der max Kohlenstoffgehalt noch variiert werden. Am besten einige identische Probestücke herstellen und nach verschiedenen Behandlungsschritten einzelne aus dem Prozess nehmen. Zusammen mit einer genauen Dokumentation kann man nach 2 bis 4 Versuchen recht genau abschätzen wie das Ergebniss wird. Halt die berümte Erfahrung erlangen. Ohne Härteofen und Programmsteuerung ist Härten halt eine Kunst.
Zum Aufkohlen benutzt man klassisch Holz-, Leder oder Knochenkohle. Wobei die Wirkung von reiner Holzkohle deutlich geringer ist. Bei einer Einsetztemperatur von 900°C erreicht man je nach Dauer und Kohlungsmittel unterschiedliche Kohlungsdicken. Mit Holzkohle kommt man bei einer Glühzeit von 13 Stunden auf etwa 2 mm, bei Lederkohle erreicht man schon nach 6 Stunden die gleiche Dicke. Klassisch wurden 60 Teilen Holzkohle 40 Teile Bariumkarbonat beigemischt, dadurch erreicht man schon nach 3 Stunden eine Schichtdicke von 2 mm und nach 9 Stunden Glühzeit 3 mm. Wobei durch die Beimischung von Bariumkarbonat auch die Härte steigt.
Es gibt aber noch eine ganze Reihe anderer Mixturen die zum Einsatzhärten verwendet wurden, wobei ich nicht sicher bin welche Bestandteile man da noch unproblematisch beziehen kann.
Nach Glodny: Bei 850°C 60 Teile Chlor-Barium und 40 Teile Blutlaugensalz
Bei 850°C und einer Glühdauer unter einer Stunde, 24 Teile Salmiak, 16 Teile Chlor-Barium, 16 Teile Blutlaugensalz und 52 Teile pulverisierte Buchenholzkohle.
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