ich würde gerne ein küchenmesser aus einer alten feile oä. schmieden weiß aber nicht genau wie es angelassen werden muss um wiederstandsfähig und elastisch zu sein. könnt ihr mir helfen ist eine feile vom kohlenstoff her geeignet??
Was für ein Messer soll es denn werden. Ein Fleischmesser, Gemüße, ... Wie dick darf denn der Klingenrücken werden? Schneidest Du ziehend oder drückend? Und willst Du nicht erstmal mit nem guten Federstahl anfangen?
kleiner Denkanstoß: Eine Feile ist zu spröde für ein Messer. Nimm für das eigentliche Messer einen weicheren Stahl (einfacher Baustahl geht) in dem du die Feile einfaltest und anschließend im Feuer verschweißt. So hast Du einen harten, zähen Kern, der durch die weiche Hülle vorm Brechen geschützt wird. Ist sogar noch besser als so manche grob gefaltende Damastklinge.
Aber Baustahl (sehr hohe Schweißtemperatur) und Feile (sehr neidrige Schweißtemperatur) sind ziemlich schwierig zu laminieren. Dazu kommt dass Feile nach dem SChweißen erstmal repariert werden muss.
dann habe ich wieder etwas gelernt. Jedoch werde ich bei Gelegenheit trotzdem mal es mit einer Feile probieren.
bisher habe ich auch noch nie ne Feile eingeschweißt. Werkzeugstahl jedoch ohne Probleme. Damast geht jedenfalls auch mit Feilen, vorausgesetzt man hat die richtige Schweißhitze. Leicht ist ja Feuerschweißen nie.
Ich denke mal, dass Du zum Schweißen Borax nimmst. Hierbei machen sich ja die unterschiedlichen Temperaturen ehr bemerkbar als bei Sand. Ich selber schweiße eigentich immer mit Quarzsand. Wenn dieser eine intakte Schutzhülle bildet, sollte ja dem Feilenstahl nicht zu viel Gute abhanden kommen.
Bin natürlich nicht - wie manche Kollegen - der Damastexperte. Sollte dennoch keine großen Probleme machen, da ja der Kohlenstoff zwischen den beiden Stahlteilen "ausgeglichen" wird.
Ja, ich schweiße meist mit Borax. Sand verwende ich eigendlich nur bei Baustahl und da nur bei leichten Nähten. Borax hat nicht nur den Vorteil die SChweißtemperatur zu senken, sondern man kann ihn auch schon bei 800-900°C auftragen AUSERHALB des Feuers. D.h. ich bereite die Schweißnaht vor benutze die Resthitze zum auftragen des Borax und schon legt sich eine SChutzschicht um die SChweißstelle und löst sogar noch Oxid. Beim Sand muss man peinlich genau darauf achten gleichmäßig zu erhitzen ohne zwischenzeitlichen Temperaturabfall und möglichst ohne Guckloch. Dann der Sand von dem viel von der Gebläseluft weggeblasen wird... Auserdem bildet Sand die SChutzschicht erst in einem Bereich bei dem man mit Borax schon schweißen könnte. Nicht bei Baustahl aber bei Feile. Der Feilenstahl ist so empfindlich dass er die hohe Temperatur auch nur schwer wegsteckt. Ruckzuck verfällt der dir beim Sandabstreifen wie morsches Holz. Wenns geglückt sein sollte musst Du trotzdem mehrmals normalisieren.
die idee mit verschweißen gefällt mir nicht so, da ich die technik nicht gut genug beherrsche (ich schmiede erst seit 1 jahr) und hinzu kommt, dass ich nicht die möglich keit habe an borax zu kommen (ich bin erst 14 und meine mutter hat noch etwas einfluss auf meine arbeitsmittel und sie ist, von den tests die ergeben haben, dass borax irgentwie schädlich is, nicht begeistert)
zurück zum messer, wie es aussehen soll steht noch nicht fest es existiert lediglich in gutscheinform. über die form kann ich erst nach weihnachten etwas sagen. ich habe kürzlich mit einem freund einen alten lkw zerlegt und habe ein paket blattfedern, die zur federung der lenkung (seitlich) dienten, kassiert. sie haben eine dicke von ca 3-4mm wenn ich das messer jetzt daraus schmiede wie is so eine feder anzulassen?
Hallo Willi, die ideale Feile wäre wohl eine Werkstattfeile älteren Datums, diese erwärmen bis hellrot, dann kann man mit dem Hammer testen ob sie sich verformen lässt und die Form behält oder ob sie anfängt zu reissen, bzw. zu "krümeln". Wenn sie sich nur verformt kann man getrost weiterschmieden und die Klinge aus ihr formen, falls sie reißt muss man peinlich darauf achten sie nicht sehr hoch zu erwärmen, dann funktioniert es auch mit solchen Feilen. Alte große Feilen sind z. T. aus C45, speziell Raspeln, das kann mitunter nicht den erwünschten Erfolg nach der Wärmebehandlung bringen. Wenn die Form der Feile ausgeschmiedet ist, belass sie über Nacht in einem Holzkohlefeuer, am nächsten Tag kannst Du sie in die endgültige Form schleifen. Danach erwärm sie zweimal auf Rotglut und lass sie an der Luft abkühlen, im Anschluss bestreich den rückwärtigen Teil der Klinge mit einer Mischung aus Lehm und Speisestärke, Schamottmörtel geht auch, lass den Auftrag trocknen, wenn Du das im Backofen machen willst, nicht höher als 80 grad, sonst sprengt die Speisestärke die für das Kleben von Lehm oder Mörtel auf der Klinge sorgen soll den Mantel ab. Im Anschluß sorg für ein sauberes Feuer, die Klinge wird zuerst mit dem Rücken nach unten in die Glut gelegt um gleichmässig durchzuwärmen, wenn das geschehen ist, dann lass das Gebläse auf kleinster Stufe laufen (falls ein Staubsaugermotor das besorgen soll, stopf ein Tuch in das Ansaugrohr), nachdem der Rücken anfängt rot zu glühen, wende die Klinge mit der Schneide nach unten und erwärme sie auf cirka 750 Grad, halte sie dort nicht lange, im Anschluß schreck sie im warmen Öl ab. Das Anlassen kann man auch am Schmiedefeuer machen, mit dem Rücken der Klinge zum Feuer legen und langsam die Wärme einziehen lassen (Entfernung gegebenenfalls verändern). Nach cirka 20 Minuten die Klinge in abgestandenem Wasser abkühlen. Viele Grüße Roman M.
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